Nassim Ben Iman – mit Gottes Hilfe gegen Allah.

„Liebe Geschwister im Glauben, liebe Brüder und Schwestern in Jesus Christus, meine Damen und Herren…“. So beginnt Nassim Ben Iman seinen Vortrag in der Stuttgarter Innenstadt. Soweit so gut. Ins Bild passt lediglich nicht sein islamisch klingender Name. Iman wurde in Ägypten geboren, als gläubiger Muslim erzogen und radikalisierte sich schließlich, als er nach Deutschland kam. Dann traf er auf Christen und konvertierte nach einiger Zeit zum Christentum. Daher wohl auch der Titel seines Buches „Warum ich kein Terrorist wurde. Man könnte nun denken, dass jetzt alles gesagt ist. Er engagiert sich missionarisch, hält Kontakte zur Koptischen Kirche in Deutschland und setzt sich für die Ökumene ein.

Jedoch spricht er zumeist nicht vor anderen Gläubigen, sondern – abgeschirmt von der Polizei – zu wütenden Menschen, die gegen ihn demonstrieren. Warum? Sein Vortrag geht weiter. Der Islam ist „unmenschlich und brutal“, der Islam ruft zur Gewalt auf – schlimmer noch, zum töten. In Deutschlands Moscheen werde gepredigt die Ungläubigen zu töten und die armen Kopten in Ägypten müssten dafür bezahlen.

Wenn man ihm zuhört, scheint es an ein Wunder zu grenzen, dass die Ummah noch nicht die ganze Welt umspannt hat und hier noch Kirchen stehen, die nicht von gläubigen Muslimen abgefackelt wurden – ja dass es sogar noch gute Volksdeutsche gibt.

Die Veranstaltungen scheinen vor allem von Pax Europa oder Politically Incorrect Organisiert zu sein. Jedoch sind das nicht die einzigen wichtigen Kontakte, die er vorweisen kann. Er unterhält enge Kontakte zu Anba Damian, dem höchsten Vertreter der Koptischen Kirche, der sich hier sehr stark für die Ökumene engagiert und von den Volkskirchen völlig anerkannt ist. Dieser ruft ihn denn auch auf die Rednerbühne.

Ein weiterer Mitstreiter ist Michael Mannheimer. Er ist einer der führenden Köpfe von Pax Europa und verfällt – wenn er gegen die Gutmenschen lamentiert, die nicht den Islam verbieten wollen und blind in ihr verderben laufen – in eine göbbelsartige Körpersprache und Lautstärke. Iman preist ihn dann für seinen guten Vortrag und fährt fort.

Diese Veranstaltungen finden jedoch nicht nur auf öffentlichen Plätzen statt, sondern Iman scheint durchaus Sympathisanten bei Freikirchen zu haben. So trat er in der Vergangenheit bei einer Berliner „Jugendkirche“ in Erscheinung. Einen weiteren großen Auftritt hatte er beim Fernsehsender „Bibel TV“, der wie gewöhnlich nichts kritisch hinterfragte, sondern ihm lediglich eine Plattform für seine Diffamierungen bot. Außerdem führt er auf seiner Homepage im Impressum einen Kommentar der Organisation „Open Doors“ an, die ihn ebenfalls um seine Redekunst zu beneiden scheinen. Man muss aber anmerken, dass es sich bei dem Kommentar wohl nicht um eine offizielle Stellungnahme handelt, sondern evtl. um einen Mitarbeiter.

Trotzdem. Open Doors hat sich auf die Fahnen geschrieben, Christenverfolgung zu dokumentieren und diese einzudämmen. Die Organisation macht sich durch so etwas unglaubwürdig. Und von anderen evangelikalen Kirchen kommt ebenfalls kein Dementi oder auch nur eine kritische Betrachtung der Hetzreden Imans. Vielleicht möchte man den Bruder im Glauben ja nicht angreifen.

Man kann die Kirche jedoch nicht pauschal zu seinen Sympathisanten zählen. Der schärfste Kritiker von Politcally Incorrect ist schließlich der Islambeauftragte „Theologe des Teufels“ der evangelischen Kirche Rainer Oechslen.


Keine arabische Revolution

Einige Medien berichteten am 26.05.2011 von neuen Unruhen in Tiflis, Georgien. Offenbar sind ca. 2000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Regierung von Präsident Saakaschwili zu demonstrieren.

Dies ist erwähnenswert, da Saakaschwili selbst durch die Demonstrationen bei der so genannten Rosenrevolution im Jahr 2003 an die Macht kam und sich – mit Unterbrechung – im Amt befindet.

Haben wir es also mit einer neuen „Arabischen Revolution“ im Kaukasus zu tun?

Saakaschwili ist im Vergleich zu anderen „Staatschefs“ in der Arabischen Welt ein Lämmchen. Er ist in der Bevölkerung sehr angesehen und wird unterstützt. Außerdem wurde er demokratisch gewählt, man konnte ihm keinen Wahlbetrug nachweisen. Er ist also kein „Diktator“ im engeren Sinn.

Es mag sein, dass er stark vom „Westen“ (v.a. USA, Frankreich) beeinflusst ist, jedoch wird das voll und ganz von der Bevölkerung getragen. Der Westen hat allerdings mit Sicherheit nicht den Angriff auf Zchinvali und damit den Ausbruch des Krieges 2008 befürwortet. Das war alleine Saakaschwilis „Verdienst“ und bis jetzt ein offenes Kapitel, warum er diesen Schritt ging.

Ich erkenne in Saakaschwilis Politik auf alle Fälle starke Bestrebungen gegen Armut vorzugehen (z.B. Unterstützung für das Pankisital und Förderung von Batumi als Tourismusmagnet) und einen Anschluss an die EU bzw. als vollwertiges Mitglied in die NATO aufgenommen zu werden.

Mit den Revolutionen in der arabischen Welt hat dies meiner Ansicht nach nichts oder nur wenig zu tun. Die Voraussetzungen sind in Georgien völlig andere. Dort herrscht großer Nationalismus, der nur vereinzelt gegen Saakaschwili umschlägt.

Die Demonstranten sehen ihn in einer Linie mit Schewadnadze, der zu Beginn seiner Amtszeit sehr beliebt war – was allerdings später stark umschlug. So weit ist es bei Saakaschwili mit Sicherheit noch nicht gekommen. Fakt ist auch, dass der getötete Demonstrant vermutlich vom Konvoi der Oppositionsführerin Nino Burjanadse getötet wurde. Diese hat sich mit dieser Aktion wohl noch mehr ins politische Abseits befördert als Saakaschwili.

Interessant ist in diesem Fall vor allem die Rolle Russlands. So wurden die Demonstranten von der Russischen Regierung richtiggehend bemitleidet. Ich habe zum ersten Mal ein Video des Fernsehsenders RT gesehen, das nicht von russlandtreuen Verschwörungstheoretikern kommentiert wurde – während es in Moskau gang und gebe ist auf Domonstranten einzudreschen. Diese haben auf ihren Demos in der Regel aber keine Molotowcoktails und Schlagstöcke dabei.